Es gibt Verwunderung über die einstimmige Ablehnung der CDU des SPD-Antrags zum Thema „Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen“. Doch auch hier gilt, dass es wichtig ist, die Hintergründe für die Ablehnung zu kennen, bevor ein Urteil über diese Entscheidung gefällt wird.

Die CDU betont ausdrücklich, dass sie im Rahmen der politischen Möglichkeiten unterstützen wird, diesen Fachkräftemangel in Einhausen zu beheben, der ein bundesweites Problem ist. Es gibt immer mehr Betreuungsbedarf überall, die Anzahl der ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern kann den Bedarf nicht annähernd decken.

Es sollen Dinge eingeführt werden, die es seit längerem gibt

Der genaue Wortlaut des Antrages lautete jedoch „Die Gemeindevertretung möge beschließen, den Gemeindevorstand damit zu beauftragen, mögliche Maßnahmen, die darauf abzielen, dem aktuellen Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen entgegenzuwirken, zu prüfen und anschließend die Ergebnisse zur weiteren Diskussion in den Ausschüssen vorzustellen.“

Der Gemeindevorstand ist ein nicht-öffentliches Gremium, dem außer Bürgermeister Helmut Glanzner gewählte Vertreter aus allen drei Fraktionen als vereidigte Beigeordnete angehören. Die Sitzungen finden alle zwei Wochen statt, damit der Verwaltungschef aktuell und ausführlich über Dinge informieren kann, die dann im gesamten Vorstand diskutiert werden können.

Gespräche mit allen Beteiligten finden bereits statt

In zahlreichen dieser Sitzungen wurde das Thema Fachkräftemangel behandelt. Es wurde informiert, dass mit allen Leiterinnen rechtzeitig Gespräche über die individuellen Themen und eventuelle Probleme und deren Lösungen in den jeweiligen Einrichtungen geführt wurden. Außerdem waren Verwaltungsmitarbeiter oder der Bürgermeister bei Elternbeiratssitzungen dabei, um sich die Meinungen der Elternschaft anzuhören, sowie Aufklärungsarbeit zu leisten. Aus all diesen Gesprächen gab es informative und schlüssige Rückmeldungen an die Beigeordneten des Gemeindevorstands.

Daher war die CDU überrascht über den jetzt gestellten SPD-Antrag, denn genau das, was damit beauftragt werden soll, findet bereits seit längerem statt. Er ist schlicht unnötig, da das Thema bereits mit allen Betroffenen und Beteiligten intensiv und offen besprochen, und nach Lösungen gesucht wird.

SPD seit Monaten nicht in Gemeindevorstand vertreten

Vielleicht kennt die SPD diese Maßnahmen nicht, denn auch mehrere Monate, nachdem der SPD-Beigeordnete aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hat und zurückgetreten ist, wurde noch keine Nachfolgerin oder kein Nachfolger für dieses wichtige Gremium benannt. Und das, obwohl auf der Liste der Nachrücker eine klare Regelung von allen Fraktionen unterzeichnet ist.

Dadurch nimmt die SPD seit Monaten nicht an Sitzungen des Gemeindevorstands teil.

In diesem Gremium gibt es immer direkte Antworten auf aktuelle Fragen, Informationen und Mitbestimmungsmöglichkeiten - nicht nur zu diesem wichtigen Thema.

Einhausen bietet bereits attraktive zusätzliche Angebote

In Einhausen werden Bewerberinnen und Bewerbern schon interessante, zusätzliche Angebote wie moderne Einrichtungen und Konzepte, E-Bike-Leasing, ein zusätzlicher Urlaubstag oder Arbeitgeberdarlehen angeboten. Finanzielle, übertarifliche Anreize werden in Absprache mit den umliegenden Gemeinden nicht gemacht, man will sich nicht gegenseitig Personal abwerben, das Betreuungsproblem wird fair überkommunal betrachtet.

Qualifizierter Personalschlüssel bereits 15% höher als gefordert

Der qualifizierte Personalschlüssel in den Einhäuser Einrichtungen liegt bereits 15 % höher als gefordert. Auch dadurch konnte bei den teilweise außergewöhnlich hohen Krankenständen in Einhausen zumindest eine Notbetreuungen aufrechterhalten werden, während andernorts die Kinderbetreuung, oder einzelne Gruppen, geschlossen werden mussten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Kristof Glanzner betont „Wir sind der Verwaltung, insbesondere dem zuständigen Fachteam unter der Leitung von Stefan Grimm, sehr dankbar für die jederzeit ausführlichen Informationen und Auskünfte in Ausschüssen oder persönlich, wenn es offene Fragen zu diesem Thema gibt.“

CDU will keine anonyme Befragungen und nicht fair beurteilbare Boni

Die SPD schlägt in ihrem Antrag vor, eine anonyme Befragung unter den Erzieherinnen durchzuführen. Die CDU ist irritiert über solche Ideen, denn für ein gutes Klima am Arbeitsplatz sollten Probleme und Verbesserungsvorschläge nicht anonym angesprochen, sondern offen geklärt werden. Weiter heißt es im Antrag, dass für die Bezahlung von zusätzlichen Boni Leistungsindikatoren wie „pädagogischer Erfolg“ und „Qualität der Betreuung“ herangezogen werden könnten.

Die CDU findet es unmöglich, eine faire Beurteilung und Einschätzung hierzu zu machen. Dies könnte ihrer Meinung nach eher zur Verschlechterung des Arbeitsklimas führen. Zudem gibt der TVöD hier klare arbeitsrechtliche Vorgaben und Anforderungen.

Antrag einfach in der Form überflüssig

„Wir sehen leider nicht, wie wir als politisches Gremium durch die Zustimmung diesem Antrag weitere Entscheidungen treffen könnten, um diese wirklich unbefriedigende und nicht optimale Situation zu verbessern“ bedauert Glanzner „Und wir wollen keine Hoffnungen wecken, die nicht erfüllbar sind“ kommentiert er zusammenfassend die Entscheidung seiner CDU. „Aber Sie können sich sicher sein, dass wir uns für schnelle und zufriedenstellende Lösungen in allen Einrichtungen einsetzen, auch ohne unsere Zustimmung zu diesem überflüssigen Antrag.

Zugehöriger Artikel im Bergsträßer Anzeiger vom 31.01.2024

https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/einhausen_artikel,-einhausen-einhaeuser-kitas-bieten-bereits-extras-_arid,2171009.html

« Hallenbadbeklebung ist emotionales Thema Win-Win für alle Beteiligten: Sammelbestellung von Balkonkraftanlagen »